Auf der Reise zu Nachhaltigkeit führt kein Weg vorbei an Schöneberg: Unternehmensbesuch bei KoRo

Seit nunmehr 10 Jahren verfolgt das Schöneberger Unternehmen KoRo die Vision, durch den Verzicht auf Zwischenhändler, effiziente Prozessabläufe und den Verkauf in Großpackungen sowie durch schlichtes Design hochwertige Waren zu fairen Preisen für alle zugänglich zu machen.

Nach einigen Jahren in Berlin-Mitte ist das Start-up vor zwei Jahren nach Tempelhof-Schöneberg gezogen – direkt an die Hauptstraße, Ecke Akazienstraße. In einem unscheinbaren Hinterhof befindet sich der Firmensitz eines Unternehmens, das sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat und dabei Transparenz sowie eigene Unzulänglichkeiten nicht aus den Augen verliert.

Gemeinsam mit unserer Bundestagsabgeordneten Renate Künast, dem direkt gewählten Abgeordneten für Schöneberg Nord, Sebastian Walter, den BVV-Abgeordneten Bertram von Boxberg, Ingeborg Hofer-Hutter und Martina Zander-Rade sowie unserem Kreisvorsitzenden Moritz Heuberger besuchten wir das Start-up im Herzen von Schöneberg.

Empfangen werden wir in einem modernen Konferenzraum. Auf dem Tisch stehen Protein Riegel, getrocknete Mangos und Energy-Balls. Es wird schnell klar: Nachhaltigkeit soll bei KoRo keineswegs „Buzz-Word“ im Sinne des Marketings sein. CFO Daniel Kundt erklärt: „Nachhaltigkeit ist für uns eine Reise. KoRo ist nicht perfekt und will auch nicht den Anschein erwecken. Wir arbeiten hart daran, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit zu verknüpfen, sind uns aber bewusst, dass wir noch nicht am Ziel sind.“

Das junge Start-up, bei dem 70 % der Mitarbeiter Frauen sind, bemüht sich, Produkte mit weniger und natürlichem Zucker, vorzugsweise FairTrade und gerne Bio, anzubieten. Das ist nicht immer einfach. Die Dattelcreme ohne Palmöl genauso cremig zu machen wie Alternativen mit Palmöl? Eine Herausforderung. Das Ersetzen dieses Pflanzenfetts stellt eine schwierige Aufgabe dar. Der Preisunterschied zwischen konventionellen Produkten und solchen in Bio- und FairTrade-Qualität ist ebenfalls nicht zu ignorieren. Hierbei muss sich das Unternehmen stets die Frage stellen: Was sind Kund*innen bereit zu zahlen? Es hat sich gezeigt, dass gerade in Zeiten von Inflation viele den Aufschlag für faire Produktion und umweltfreundliche Rohstoffe nicht mehr zahlen können oder wollen. Daher bietet KoRo viele Produkte sowohl in Bio/FairTrade-Qualität als auch in konventioneller Qualität an.

KoRo beschäftigt sich nicht nur mit den Produkten selbst, sondern auch mit deren Verpackungen. Was im Handel oft wie eine Papierverpackung aussieht, ist in Wahrheit von innen mit Plastik beschichtet, landet dennoch im Papiermüll und ist schwer zu recyceln. Durch eine unbeschichtete Papierverpackung verlieren die Produkte jedoch drastisch an Haltbarkeit. Vor diesem komplexen Hintergrund arbeitet KoRo kontinuierlich an der Verbesserung seiner Verpackungen und versucht, besonders durch Großpackungen, Material zu vermeiden.

Auf die Frage, wie das neue europäische Lieferkettengesetz das Unternehmen betrifft, antwortet CEO Florian Schwenkert kurz und knapp: „Grundsätzlich, gar nicht!“ Das Start-up, in dem in erster Linie Englisch gesprochen wird, fällt aufgrund seiner Größe nicht unter die Regelung. Transparenz entsteht durch die europäische Richtlinie jedoch trotzdem. KoRo arbeitet bereits jetzt direkt mit Kooperativen auf dem afrikanischen Kontinent zusammen und versucht, die Anzahl der Zwischenhändler*innen zu minimieren. Zudem strebt KoRo auch abseits von Arbeits- und Menschenrechten nach Transparenz: Für jedes Produkt ist eine CO₂-Bilanz auf der Website des Unternehmens einsehbar. Wieder gilt: Das Ziel der Klimaneutralität ist schwer zu erreichen – ein erster Schritt dorthin: Transparenz.

Zum Abschluss unseres Besuchs dürfen wir noch hoch hinaus. In der 5. Etage des Start-ups bietet sich ein toller Blick über Tempelhof-Schöneberg. Eine geräumige Küche, ein Tischkicker, eine Tischtennisplatte und eine Terrasse bieten den Mitarbeitenden des Lebensmittelhändlers optimale Erholungsmöglichkeiten und uns die perfekte Gelegenheit für ein Erinnerungsfoto.

Danke, liebes KoRo-Team, dass ihr uns so herzlich empfangen habt und wir authentische Einblicke hinter die Kulissen eures Unternehmens werfen konnten. Proteinriegel, getrocknete Mangos und Energy-Balls werden ab jetzt nur noch „Made in Schöneberg“ gekauft. Hunger bekommen oder Lust zu Naschen? Die Produkte sind online auf der Website von KoRo (https://www.korodrogerie.de) und in Supermärkten wie BioCompany und REWE erhältlich.