Eingeweiht: Unterführung des Mauerwegs ist fertig!

Unterführung des Mauerradwegs Lichtenrade eingeweiht!

Die Unterführung des Mauerwegs in Lichtenrade ist offiziell eingeweiht!

Der Tunnel liegt an der Grenze zwischen Lichtenrade und Blankenfelde-Mahlow zwischen Kepler- bzw. Mozartstraße und Paplitzer bzw. Kleinziethener Straße.

Michael Cramer, bis 2019 Grüner Europa-Abgeordneter, hat zwanzig Jahre dafür gekämpft, dass die Strecke der Dresdner Bahn mit einem Tunnel unterführt wird.

Dieser gehörte ursprünglich nämlich nicht zur Planung des großen Bauvorhabens „Wiederaufbau Dresdner Bahn“. Doch Cramer gab nicht auf und ging der Bahn, so deren Chef Alexander Kaczmarek anerkennend, mit „einem hohen Maß an Lästigkeit“ „dramatisch auf die Nerven“.

Dank dieser Hartnäckigkeit fällt mit der Unterführung nun ein drei Kilometer langer Umweg auf holprigem Kopfsteinpflaster entlang des ehemaligen Mauerstreifens weg. Auch Spaziergänger*innen, Pendler*innen und Anwohnende mussten bisher den umständlichen Schlenker bis zur Überführung am Bahnübergang Wolziger Zeile nehmen. Dieser ist seit einigen Wochen geschlossen: Damit ersetzt der neue Tunnel auch den Bahnübergang, der erst 2025 für den Fuß- und Radverkehr freigegeben wird. Der Mauerweg ist an der jetzt eröffneten Stelle zudem Teil des Fernradweges Berlin-Leipzig.

Gemeinsam mit Michael Cramer eröffneten Alexander Kaczmarek (Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn), Saskia Ellenbeck (Grüne Verkehrsstadträtin in Tempelhof-Schöneberg) sowie Michael Schwuchow (Mahlower Bürgermeister) die Unterführung. 

Der Mauerweg entlang des ehemaligen Verlaufs der Berliner Mauer erinnert an die Teilung Berlins, die vor 35 Jahren mit dem Fall der Mauer endete. Mit der Unterführung wird die Lücke geschlossen, die bisher den Radweg entlang des ehemaligen Mauerstreifens unterbrach.

Dass es diesen Radweg überhaupt gibt, verdankt die Stadt ebenfalls Michael Cramer: Er setze sich nach der Wende als Berliner Abgeordneter für den Mauerweg ein, der heute Berliner*innen wie Tourist*innen anzieht und auch an die Menschen erinnert, die beim Versuch, die Grenze zu überqueren, erschossen wurden. 

Beitrag: Katrin Heienbrock