Sozialer Wohnungsbau – das Berliner Modell Auf der Friedenauer Höhe entstehen 1.500 Wohnungen, ein Viertel davon wird sozial geförderter Wohnungsbau (c) Bertram von Boxberg Neubau von bezahlbarem Wohnraum ist das wirkungsvollste Mittel gegen die Mietpreisexplosion. Besonders die städtischen Wohnungsgesellschaften sollen diesen bezahlbaren Wohnraum bereitstellen. Aber auch der frei finanzierte Wohnungsbau ist notwendig, um die hohe Nachfrage zu stillen. Doch wie wird verhindert, dass Investoren nur Luxus-Eigentumswohnungen bauen? Ein Bauvorhaben in Schöneberg, das diesem Ziel einen Schritt näherkommt und Modellcharakter hat, entsteht in der Bautzener Straße. Die Idee: Der Bezirk schafft Baurecht, im Gegenzug verpflichtet sich die*der Bauherr*in einen Teil der Wohnungen als Sozialwohnungen anzubieten, die wiederum mit öffentlichen Mitteln gefördert werden, und sich am Bau von Kitas und der Finanzierung von Schulplätzen zu beteiligen. Das Ganze wird durch einen städtebaulichen Vertrag abgesichert. In der Bautzener Straße werden somit von den entstehenden 300 Wohnungen 45 Wohnungen nicht mehr als 6,50€/qm kosten. Ende des Jahres können die ersten Mieter*innen einziehen. Mit diesem Berliner Modell hat die frühere GRÜNE Stadträtin Sibyll Klotz an der Bautzener Straße Neuland betreten. Heute wird das Modell berlinweit als kooperative Baulandentwicklung angewandt. Ortswechsel: Auf dem sechs Hektar großen Gelände des ehemaligen Wilmersdorfer Güterbahnhofes, der „Friedenauer Höhe“, werden 1.500 Mietwohnungen neu entstehen. Auch hier hat der Bezirk mit den Bauherren einen städtebaulichen Vertrag geschlossen; 25 Prozent der Wohnfläche werden Sozialwohnungen, die Bauherren verpflichten sich zudem, eine Kita zu errichten. „Das Bauprojekt Bautzener Straße war die Blaupause für alle nachfolgenden Bauprojekte im Rahmen der kooperativen Baulandentwicklung“, sagt der GRÜNE Baustadtrat Jörn Oltmann, der sich für die Realisierung der Friedenauer Höhe stark gemacht hat. Inzwischen ist dieses Berliner Modell für alle Bauvorhaben bindend, die mehr als 5.000 qm Wohnfläche umfassen. Bei Bauvorhaben, die zukünftig entwickelt werden, liegt die Quote der Sozialwohnungen sogar bei 30 Prozent. Damit wird die soziale Verpflichtung von Eigentum gegenüber Investor*innen und Bauherr*innen durchgesetzt und Menschen mit unterschiedlichem Einkommen wird das gleichberechtigte Wohnen in unserem Bezirk ermöglicht. Bertram von Boxberg Bezirksverordneter und wohnunspolitischer Sprecher B’90/GRÜNE