Starke Mädchen und Frauen gegen Gewalt und sexuelle Belästigung 15. August 201622. August 2016 Gewalt und Diskriminierung ist an allen Orten – gleich ob im privaten Bereich oder in der Öffentlichkeit – entschieden entgegen zu treten. Der Ausspruch „Nein heißt Nein“ ist niemals verhandelbar. Er ist Ausdruck eines von Respekt und Würde geprägten Miteinanders. Dies zu fördern, ist Leitlinie unserer bezirklichen Antidiskriminierungspolitik. Häusliche Gewalt ist auch heute noch traurige und häufige Realität. In Berlin wurden nach offiziellen Angaben im Jahr 2014 insgesamt über fünfzehntausend Fälle häuslicher Gewalt bei der Polizei registriert. Weil solche Vorfälle nach wie vor ein Stigma darstellen, ist von einer deutlich höheren Dunkelziffer auszugehen. Wir haben erreicht, dass das Bezirkspersonal für das Thema sensibilisiert wird und unbürokratisch Hilfe vermitteln kann. Weit über zweitausend Frauen und Kinder haben in den Berliner Frauenhäusern und Zufluchtswohnungen Schutz und Hilfe gesucht. Wo immer es nötig ist, muss sich der Bezirk für ausreichend Plätze in solchen Einrichtungen einsetzen. Soziale Verantwortung hat für uns hier klaren Vorrang vor einer Verwertung auf dem Berliner Immobilienmarkt. Deshalb haben wir Grüne uns dafür stark gemacht, dass zum Beispiel das Heim der AWO (Arbeiterwohlfahrt) in Lichtenrade eine Unterkunft für geflüchtete Frauen und deren Kinder wird. Respektlosigkeit und sexuelle Belästigung müssen auch viele Anwohnerinnen des seit Jahrzehnten mit der Prostitution verbundenen Kurfürstenkiezes erleben. Kriminalität, der Ausbeutung von Sexarbeiterinnen sowie der Prostitution vor Kinder- und Jugendeinrichtungen muss entschieden entgegengetreten werden. Doch der Versuch eines pauschalen Verbots der Prostitution im Kiez wird da nicht weiterhelfen. Ein solches Verbot würde nur zu einer Verlagerung des Problems, zu einem Katz-und-Maus-Spiel von Polizei, Prostituierten und Freiern führen. Wir sagen: Anwohnerinnen als auch Sexarbeiterinnen haben Anspruch auf Respekt und müssen vor Gewalt und Belästigung sicher sein. Bei der Bürgerausstellung „Nachbarschaft und Prostitution“ wurden verschiedene Vorschläge gesammelt, wie das erreicht werden könnte. Eine einfache Lösung gibt es nicht, es kommt darauf an, dass sich alle damit befassten Behörden auch wirklich zuständig und verantwortlich zeigen. Der beste Schutz gegen Gewalt und Diskriminierung von Frauen und Mädchen sind starke und selbstbewusste Frauen und Mädchen. Ihre Stärke können Mädchen zum Beispiel im Café Pink in der Schöneberger Goltzstraße erfahren und entwickeln, einem seit über 20 Jahren aktiven interkulturellen Treffpunkt für Mädchen und junge Frauen ab zehn Jahren. Hier betätigen sich die Besucherinnen zum Beispiel in der Theater- oder der Kreativwerkstatt und nehmen an abwechselnden Projekten gegen Diskriminierungen aller Art teil. 2015 hat die bündnisgrüne Abgeordnetenhausfraktion die Arbeit des Café Pink mit dem jährlich verliehenen Hatun-Sürücü-Preis gewürdigt. Wir brauchen viel mehr solcher Projekte mit einer kontinuierlichen Anerkennung und Förderung durch alle Ebenen von Politik und Verwaltung. Es geht nicht allein darum, an ausgewählten Orten Schutzräume für Frauen zu schaffen oder einzelne Mädchenprojekte zu fördern. Es geht darum, die Gleichberechtigung der Geschlechter und sexuellen Orientierungen in allen Bereichen der Gesellschaft, in Freizeit und Beruf durchzusetzen. Denn alle haben einen gleichberechtigten Anspruch, von den Angeboten des Bezirks zu profitieren, sei es bei Sportstätten, der Seniorenarbeit, den Jugendfreizeiteinrichtungen oder in anderen Bereichen.
Für einen jugendfreundlichen und geschlechtergerechten Bezirk: 15. August 201622. August 2016 Unsere Kinder- und Jugendfreizeitzentren müssen baulich, personell und inhaltlich fit gemacht werden, um ihre gesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen. Den Kindern und Jugendlichen soll die Vielfalt der Lebensentwürfe erfahrbar gemacht und ihnen vermittelt werden, dass alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Glaube zu akzeptieren und zu respektieren sind. Wir setzen […]
FamilienServiceBüro in Betrieb nehmen, Familienzentren ausbauen 15. August 201622. August 2016 Ein Ärgernis für viele Familien, die die Hilfe des Jugendamtes suchen: Statt schnell und unbürokratisch Unterstützung zu erhalten, werden sie von einer Abteilung an die nächste verwiesen, landen in ständig wechselnden Weiterleitungsschleifen. Um das abzustellen, muss das FamilienServiceBüro endlich in Betrieb gehen und sich servicefreundlich etablieren. Wir wollen, dass Familienzentren […]