Besuch des EUREF-Campus mit Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und Andreas Audretsch, MdB

Der Zukunftsort EUREF-Campus in Tempelhof-Schöneberg

Mit Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und Bundestagsabgeordnetem Andreas Audretsch zu Gast beim EUREF-Campus

Rund 7.000 Menschen arbeiten mitten in Tempelhof-Schöneberg an Nachhaltigkeit und Zukunft. Ökologischer Straßenbelag, 100.000 Fachbesucher jedes Jahr, ein Beachvolleyballfeld, ein Pool, Gastronomie und alles klimaneutral! Klingt nach Zukunftsmusik, ist aber real: Der EUREF-Campus treibt seit 2008 die Energiewende in unserem Bezirk und darüber hinaus voran. Und in Summe ist er schon heute klimaneutral. Wir waren zu Besuch.

Gemeinsam mit Andreas Audretsch, Mitglied des Bundestages und stellvertretendem Fraktionsvorsitzenden unserer Bundestagsfraktion, unserem Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann, Martina Zander-Rade, Inge Hofer und Elias Joswich aus der grünen BVV-Fraktion sowie Katharina Hild aus unserem Kreisvorstand haben wir den 1.100 m² großen Campus besichtigt.

An diesem Zukunftsort wird Nachhaltigkeit definiert

Unternehmen, die mit nachhaltigen Konzepten täglich beweisen, dass die Energiewende möglich ist und damit erfolgreich gewirtschaftet werden kann, sind hier an einem Ort zu finden. Durch den 78 Meter hohen Gasometer im Zentrum des Campus war das Thema Energie von Anfang an gesetzt. Bis 2008 fand in dem stillgelegten Gasbehälter die von Günter Jauch moderierte, gleichnamige Talkshow statt. Heute arbeiten hier rund 7.000 Menschen für die klimaneutrale, ressourcenschonende und intelligente Stadt von morgen.

Schneider Electric und die Technische Universität Berlin beschäftigen allein 1.000 Arbeitnehmer*innen, die hier gemeinsame Forschungsprojekte durchführen. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) feiert jährlich den Tag der Industrie mit 800 Besuchern auf dem EUREF-Campus. Klaus Töpfer, der ehemalige Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, hat ein Start-up auf dem Gelände gegründet. Der eigene Besucherdienst empfängt jährlich rund 100.000 Fachbesucher aus der ganzen Welt. Seit kurzem ist die Deutsche Bahn auf dem Campus eingezogen, mit dem Ziel, die digitale Schiene voranzutreiben. Das ist nur ein kleiner Teil dessen, was täglich an Innovation auf dem Campus geschieht.

Dabei wird ordentlich Energie verbraucht, doch es gilt gerade hier: Effektivität und Nachhaltigkeit lassen sich verbinden. Viele neue Technologien werden hier vor Ort erprobt. Im Reallabor des EUREF-Campus wird Autobatterien ein zweites Leben geschenkt und der produzierte Strom direkt in Ladesäulen gespeist. Sogenannte transluzente Photovoltaik-Platten gibt es hier beispielsweise, die Licht durchlassen und gleichzeitig Energie produzieren.  Schon seit 2014 erfüllt das „Europäische Energieforum“ (EUREF) damit die Klimaziele der Bundesregierung für 2045.

Zukunftsorte bieten Potenzial zum Wachsen

Andreas Audretsch, MdB hebt die Bedeutung solcher „Zukunftsorte“ hervor und verweist auf diese als Exportprodukt Berlins: „Zukunftsorte sind ein Konstrukt Berlins. Hier wird Potenzial zum Wachsen gefunden. Sie zeigen, wie die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft funktioniert. Der Campus schafft so Synergieeffekte. Die Zukunftsorte vernetzen sich auch untereinander und profitieren vom gemeinsamen Austausch. Auch in Tegel, Buch oder auf dem Tempelhofer Feld entstehen ähnliche visionäre Projekte.“

Jörn Oltmann, Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, verdeutlicht die Bedeutung einer Gemeinschaft auf dem Campus:

„Begegnungen niedrigschwelliger Art, Gleichgesinnte treffen, gemeinsam Essen gehen und sich mit Universitäten vernetzen.“

Jörn Oltmann

Der EUREF-Campus entwickelt sich dabei immer weiter. Auch wenn bereits viel geschafft wurde, steht man bei der Energiewende noch am Anfang. Nun wird daran gearbeitet, Gebäude mit einer Solarfassade auszustatten, und ein autonomer Shuttle soll die Mitarbeiter von A nach B bringen. Hierbei müssen jedoch noch einige Hürden genommen werden: Datenschutz, die Berliner Verwaltung und Genehmigungsverfahren legen dem EUREF immer wieder Steine in den Weg. Wir drücken die Daumen!

Berlin exportiert die Idee des Zukunftsortes. Schon im Juli wird in Düsseldorf ein weiterer EUREF-Campus eröffnen. Und das alles hat seinen Ursprung in unserem Bezirk: Made in Tempelhof-Schöneberg – Wir sind mächtig stolz!

Autor*innen:
Niklas Weise & Malin Muser

Eindrücke des Besuchs