Wenn EUROPA vor der eigenen Haustür beginnt – Fortsetzung

Das Wirken der EU kann man*frau unmittelbar vor der eigenen Haustür erleben. Zum Beispiel im Schöneberger Norden: EU-Projekte und EU-Förderungen gab und gibt es auch in anderen Teilen unseres Bezirkes, aber nirgends hat sich die EU stärker engagiert, als im Norden Schönebergs. Der Grund: Mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sollen Regionen, denen es wirtschaftlich und sozial weniger gut geht, gezielt gefördert werden. Das können Regionen in Italien, Spanien, Griechenland oder Rumänien, aber auch Großstadt-Kieze innerhalb Berlins sein. Sie werden sich wundern, was in den letzten Jahren alles mit EU-Mitteln in unserer Nachbarschaft entstanden ist. Hier einige Beispiele:

Demokratie stärken – Nachbarschaften entwickeln

85.875,80 € Café Palladin Anschubfinanzierung für das Ausbildungsprojekt. (Foto: Bertram von Boxberg).

Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch: Demokratie fällt nicht vom Himmel, sie muss immer wieder neu, täglich erarbeitet werden. Sie entwickelt sich vor Ort in den Lebenswelten vor der eigenen Haustür, in den Nachbarschaften. Viele EU-Projekte unterstützen deswegen Initiativen, die Nachbarschaften entwickeln, wie etwa Anwohner*innen-Cafés, wie das „Kaffeeklatsch im Pallasseum“. Im Schöneberger Norden wurden diese Projekte durch das Quartiersmanagement organisiert. Ohne die EU-Finanzierung gäbe es die Einrichtung des Quartiersmanagements nicht. Auch der Einsatz der Fördermittel selbst ist demokratisch organisiert. Seit 2006 vergibt ein Gremium aus Bürger*innen des Gebiets die Fördergelder. Fast alle Beispiele auf dieser Doppelseite sind im Quartiersrat abgestimmt worden.

weitere geförderte Orte der Demokratie:

66.789,04 €
Bau des Bewohnertreffpunktes KaffeeKlatsch im Pallasseum

Fantasievolle Spielplätze

Ein Schwerpunkt für die Verwendung der EU-Fördergelder im Schöneberger Norden war die vollkommene Neugestaltung der Spielplätze. Fast eine halbe Milliom Euro EU-Mittel sind in den letzten Jahren in diese Maßnahmen geflossen. Dazu kam nochmal der gleiche Betrag aus Bundes- und Landesmitteln. Lieblose Spielgeräte wie die gruseligen 70er Jahre Stahlfeder-Wipptiere waren gestern. Heute sind die Spielplätze fantasievolle Märchenlandschaften. Die neugestalteten themenbezogenen Spielplätze regen die Fantasie der Kinder an.  Die Kinder tauchen in die Welt der Seefahrt der Piraten, des Wilden Westens oder der Feuerwehr ein. Die Förderung der Erneuerung der Spielplätze durch EU-Mittel ist ein gutes Beispiel, wie die EU in den Regionen wirkt, auch in einer Großstadt.

168.354,46 € Neugestaltung des Spielplatzes Froben-/ Winterfeldtstraße. (Foto: Bertram von Boxberg.)

weitere geförderte Spielorte:

109.976,79 €
Neugestaltung des Kinderspielplatzes im Nelly-Sachs-Parks

26.500,00 €
Qualifizierung des Spielplatzes am Pallaspark

124.889,59 €
Neugestaltung des Spielplatzes im Heinrich-von-Kleist-Park

 

 

Eine neue Bibliothek für den Kiez – die EU kann helfen

Der Grüne Stadtrat Jörn Oltmann hat durch gute Verhandlungen erreicht, dass dem Bezirk in der Bülowstraße 90 eine angemessene Anzahl von Räume für einen Neustart der Gertrud-Kolmar-Bibliothek  zu Verfügung gestellt werden. Eine Chance, die den Bezirk vor große Herausforderungen stellt – auch in finanzieller Hinsicht. Aber auch hier gibt es die Möglichkeit, Hilfen von der EU zu bekommen. Das EU-Programm „Bibliotheken im Stadtteil“ (BIST) unterstützt Verbesserungen der sozialen Integration in benachteiligten Quartieren. Also genau die Ausrichtung, die eine neu aufgestellte Gertrud-Kolmar-Bibliothek erhalten soll.

Der Bezirk muss sich beeilen: Ab Ende 2020 gibt es im Schöneberger Norden EU- Förderungen in dieser Weise nicht mehr. Das liegt aber nicht an der EU, sondern an Senatorin Lompscher (Die Linke), die dafür gesorgt hat, dass zu diesem Termin der Schöneberger Norden kein QM-Gebiet mehr ist und damit auch aus der EU-Förderung herausfällt. Eine bedauerliche Fehlentscheidung.

65.462,13 € Qualifizierung der Spiel- und Aufenthaltsfläche Katzlerstraße Ecke Großgörschenstraße. (Foto: Bertram von Boxberg.)

geförderte Bibliotheksprojekte:

15258,41 €
Interkulturelle Bibliothek in der Gertrud-Kolmar-Bibliothek

Zukunftspläne
angedachter Umzug der Gertrud-Kolmar-Bibliothek in die Bülowstraße 90

Insgesamt erhielt der Bezirk Schöneberg zwischen 1999 und 2020 5.441.607,52 € für regionale Projekte von der EU!

 

 

Bertram von Boxberg, B‘90/GRÜNE

Bezirksverordneter in Tempelhof-Schöneberg, Sprecher für Wohnungspolitik