Maaßenstraße: Verkehrsversuch zum positiven Abschluss bringen

Die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg drängt gegenüber dem Senat auf einen möglichst zügigen positiven Abschluss des Verkehrsversuches „Begegnungszone Maaßenstraße“. Ein entsprechender von SPD und Grünen eingebrachter Antrag wurde jetzt von der BVV verabschiedet. Für die noch ausstehende Diskussion über die Realisierung notwendiger Nachbesserungen sollen den Anwohnern angemessene Meinungsforen geboten werden.

Insgesamt bewertet die Mehrheit der BVV die bisherigen Ergebnisse des Projektes Begegnungszone Maaßenstraße positiv. Nach einer Zählung der Senatsverkehrsverwaltung stieg die Zahl der Fußgänger während der Tages- und Abendstunden von 5.500 auf 7.000. Die Führung des Radverkehrs sei sicherer geworden. Pkw-Durchgangsverkehr und Raserei konnten deutlich vermindert werden. Wurden vorher 5.500 Autos täglich gezählt, sind es jetzt nur noch 3.500. Außerdem habe die mit dem Verkehrsversuch verbundene Bürgerbeteiligung die Debatte um die Stadtentwicklung vorangebracht.

Allerdings nennt der BVV-Beschluss auch Punkte, bei denen die Gestaltung der Begegnungszone nicht wie gewünscht gelungen sei. So führe der Wegfall des Zebrastreifens am Winterfeldtplatz zu Unsicherheiten beim Überqueren der Fahrbahn und die Stadtmöblierung könne Menschen mit Behinderungen, insbesondere Blinde, irritieren. Die zusammengewürfelten Gestaltungselemente würden zudem ein unbefriedigendes Gesamtbild abgeben. Da erwarten die Bezirksverordneten von den vorzunehmenden Korrekturen noch eine deutliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität.

Entschieden zurückgewiesen wurde in der BVV-Debatte von den Grünen allerdings die Fundamentalkritik an der Begegnungszone, wie sie insbesondere in den schließlich abgelehnten Änderungsanträgen von FDP und CDU deutlich wurde. Der grüne Bezirksverordnete Ulrich Hauschild: „Diese Kritiker möchten am liebsten auch das Wort Begegnungszone streichen. Dabei war es gerade der Wunsch nach einer Begegnungszone, die im Rahmen der Bürgerbeteiligung noch vor Beginn aller Baumaßnahmen immer wieder gefordert wurde. Und die meisten Wünsche aus dieser Bürgerbeteiligung konnten auch tatsächlich umgesetzt werden.“