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Für eine moderne Drogenpolitik: Aufklärung statt willkürliche Verbote


Unsere „Kolonne“ war voll, als es am 12. März 2019 um Drogenkonsum und Prävention im Kiez und Berlin ging! Vertreter*innen von Beratungsstellen, Jugendarbeit, Landespolitik, Berliner Stadtreinigung, Mitglieder und Interessierte haben sich über die aktuellen Fragen rund um das Thema Drogen ausgetauscht.

Die soziale Not in Berlin wird an vielen Stellen größer, so hat auch der Konsum harter Drogen im öffentlichen Raum in den letzten Jahren wieder zugenommen. Das ist eine Herausforderung auch für die Leute, die Straßen, Parks und U-Bahnhöfe sauber halten. Was bedacht werden muss, wenn Konsumrückstände wie Spritzen und menschliche Exkremente entsorgt werden sollen, schildert Axel Koller von der Berliner Stadtreinigung. Der sicheren Entsorgung dienen auch die Spritzenabwurfbehälter, die nun nach und nach aufgestellt werden. Sie sind Teil des Maßnahmepakets, das die BVV Tempelhof-Schöneberg zur Suchthilfe im Herbst 2018 beschlossen hat. Der Drogenbus gehört unter anderem auch dazu. Im Drogenmobil kann unter medizinischer Aufsicht konsumiert werden und es gibt Beratungsangebote, berichtet Astrid Leicht vom Fixpunkt e.V.

Mehrere Menschen sitzen in Stuhlreihen und hören der Podiumsdiskussion zu.
Was verbessert sich die nächsten Wochen im Bezirk? Catherina Pieroth, gesundheitspolit. Sprecherin im Abgeordnetenhaus, Axel Koller (Berliner Stadtreinigung), Astrid Leicht (Fixpunkt e.V.) & Michel Frommhold (Berliner Drogennotdienst) erzählen vom neusten Stand der verschiedenen Projekte.

Entstigmatisierung und Aufklärung anbieten
Vor allem wenn der Konsum an öffentlichen Plätzen, wie auf Spielplätzen, stattfindet, prallen die Interessen von Anwohner*innen und Konsumierenden manchmal heftig aufeinander. Doch „Konfrontation ist keine Lösung“, so Michel Frommhold vom Berliner Drogennotdienst. Selbst wenn es im Einzelfall verständlich sein mag, wenn alteingesessene Anwohner*innen Konsument*innen verbal angehen, angstfreie Räume zu schaffen, ist die einzige Möglichkeit, Besserung für alle herbeizuführen. Ganz klar hat sich auch herauskristallisiert, dass Beratungsangebot und Aufklärung schon in der Schule angebahnt werden müssen.

Doch es gibt keinen gemeinsamen Fahrplan für Aufklärung, wie etwa eine Verankerung des Themas im Lehrplan – und das obwohl Drogen vom Schnaps an der Kasse bis hin zu Zigarettenwerbung im Alltag stets präsent sind.

Willkürliche Verbote hinterfragen, Debatte versachlichen
Für eine notwendige Versachlichung der Debatte braucht es also Aufklärungsangebot und keine willkürlichen Verbote. Denn nur so kann es überhaupt erst möglich werden angstfrei über Konsum zu sprechen. Unsere Grüne Wahlkreisabgeordnete Catherina Pieroth, u.a. gesundheits- und drogenpolitische Sprecherin im Berliner Abgeordnetenhaus, spricht sich daher ganz klar für die legale Abgabe von Cannabis ab 18 Jahren sowie ein Drugchecking aus. Beides minimiert das Risiko unbekannte Stoffe ungewollt zu sich zu nehmen, nimmt die Konsumierenden ernst und bildet die Grundlage für einen mündigen, selbstbestimmten Konsum.

Gemeinsam an einem Strang ziehen
In der Diskussion wird eines immer wieder deutlich: damit Besserung für alle Beteiligten eintritt, braucht es mehr Anlaufstellen für Beratung und die intensive Zusammenarbeit ganz verschiedener Akteur*innen: Betroffene, Schulen, Beratungsstellen, Politik und viele mehr! Denn was uns ganz sicher langfristig nichts bringt, ist eine Verdrängung der Problematik im städtischen Raum von A nach B, vom Stutti nach Neukölln und zurück an den S-Bahnhof Yorckstraße, wie es in der Vergangenheit häufiger stattgefunden hat. Und apropos „Verdrängung“: keine Bezirksgruppe vergeht, ohne dass mindestens einmal die steigenden Mieten in Berlin zum Thema werden. Denn auch viele Beratungsstellen spüren den Druck der Mietenentwicklung und haben Schwierigkeiten geeignete, bezahlbare Räume für ihre Arbeit zu finden.

Autorin: Santina Wey, stellvertretende Kreisvorsitzende