Die Begegnungszone Maaßenstraße funktioniert gut – und wird jetzt auch schön 7. November 2017 Wie sieht eine Straße aus, in der die Menschen gerne verweilen, sicher zu Fuß gehen, Rad fahren und sich auch mit Rollstuhl oder Langstock barrierefrei bewegen können? Eine solche Straße muss die verfügbare Fläche neu aufteilen und einladend gestaltet sein. Noch gibt es hierfür kein Patentrezept. Berlin erprobt darauf Antworten in Form von Begegnungszonen. Mit dabei ist auch die Maaßenstraße, die 2015 zur Begegnungszone umgebaut wurde. Diese Maßnahme wurde in der Bezirkspolitik und vielen Medien heftig diskutiert und kritisiert. Der Erfolg der Umgestaltung wurde in diesem Jahr ausgewertet. Gutachter bewerteten die Verkehrslage und führten 20 Interviews und Begehungen mit Vertreter*innen der Behindertenverbände durch. Die Ergebnisse zeigen eindeutige Erfolge bei der Reduzierung der Nutzungskonflikte zwischen allen Verkehrsteilnehmer*innen, die ein Grund für die Umgestaltung waren: Der Kfz-Verkehr fließt heute langsamer und die Fahrzeugmenge ist zurückgegangen. Der nächtliche Lärm wurde reduziert. Auf den Gehwegen ist mehr Platz für den Fußverkehr. Die Konflikte zwischen der öffentlichen Nutzung und der Außengastronomie sind über das Nutzungsstatut geregelt. Mehr Menschen gehen zu Fuß. Und die Aufenthaltsangebote für nicht kommerzielle Nutzungen sind größer. Auch aus Sicht der Menschen mit Behinderungen stellt sich die Neugestaltung überwiegend positiv dar. Die Mehrheit begrüßt die Idee der Begegnungszone. Die reduzierte Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs wird positiv bewertet. Das langsame Fahren erleichtert grundsätzlich das Queren und steigert die Hörqualität. Die zusätzlichen Sitzmöglichkeiten werden begrüßt. Darüber hinaus nehmen insbesondere geh- und sehbeeinträchtigten Personen die barrierefreie Gestaltung der Knotenpunkte und Querungsstellen – positiv wahr, auch wenn sie im Detail Verbesserungen vorschlagen. Wie passen diese ganz überwiegend positiven Ergebnisse zu dem Negativimage, das der Maaßenstraße als Begegnungszone anhaftet? Unsere Stadträtin Christiane Heiß bewertet dieses negative Image vorwiegend als Inszenierung um die kommerziellen Interessen Einzelner durchzusetzen. „Parallel zum Umbau der Straße hat das Bezirksamt die Umwandlung einzelner Geschäfte in Restaurants untersagt und die Außenbestuhlung der Restaurants reduziert. Parkplätze und die Straßenbreite wurden ebenfalls verringert. Die Neuverteilung des Straßenraumes akzeptieren einige bis heute nicht, insbesondere Falschparkende behindern den Lieferverkehr. Das sind aber keine Argumente gegen die Begegnungszone. Diese funktioniert gut. “ Aber sie räumt ein: „Die Umgestaltung wirkt provisorisch, insbesondere die Aufenthaltsflächen sind wenig attraktiv. Dieses ästhetische Manko schadet den Kernzielen der Begegnungszone: Sie soll ja durch die Gestaltung das persönliche Miteinander, die wechselseitige Rücksichtnahme und die Kommunikation fördern. Daher braucht es eine einladende Möblierung, Grün und mehr Mut bei den Materialien.“ Wir GRÜNE im Bezirk werden nun gemeinsam mit der GRÜN geführten Senatsverwaltung im ersten Halbjahr 2018 Werkstattgespräche mit den Anwohner*innen durchführen, um die gestalterischen Mängel auszuwerten und auf dieser Grundlage Verschönerungsmaßnahmen zu erarbeiten, die dann 2019 umgesetzt werden. Christiane Heiß Bezirksstadträtin für Bürgerdienste, Ordnungsamt, Straßen- und Grünflächenamt
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