Back to School: In der Johanna-Eck-Schule trifft Behörden-Ping-Pong auf Schulpolitik

Marode Gebäude, Mensabau um Jahre verzögert, Grundschule wird nicht gebaut. Die Liste der Probleme an der Johanna-Eck-Schule ist lang.

Eigentlich ist das Projekt Gemeinschaftsschule attraktiv und zieht viele Lehrkräfte an. Viele gesellschaftliche Schwierigkeiten können hier kompensiert werden. Doch dafür brauchen Lehrkräfte wie Schüler*innen eine Perspektive.

Vier Johanna-Eck-Botschafter*innen zeigen uns die Schule und berichten von den Schwierigkeiten. Jugendliche begegnen hier Personen aus Politik und Gesellschaft. Sie leisten enorm viel – beeindruckend auch in Anbetracht dessen, was sie in der Pandemie erlebt haben.

„Unsere Kids können genauso viel wie die am Gymnasium. Man muss es ihnen nur zutrauen.“ sagt der Schulleiter der Mariendorfer Johanna-Eck-Schule Engin Çatık. „Wir wollen alle Menschen mitnehmen und ein Willkommen heißender Ort für alle sein“, ergänzt eine Schulbotschafterin.

„Schön wäre es, wenn hier ein richtiger Campus entsteht. Hier kann was entstehen – wir sind keine Insel“, sagt der Schulleiter. „Schule und Umgebung müssen ein Gleichgewicht bilden. Alle Kinder müssen hier gut ankommen“, sagt Renate Künast. Der Schulleiter ergänzt: „Aber das geht nur, wenn sich die Kinder hier wohlfühlen. Nur dann können sie Leistung bringen“.

Schüler*innen nehmen auch an BVV-Sitzungen teil und mischen sich ein. Gerade bilden sie einen Schulhund aus, der Kinder hier unterstützen kann. Mit Geduld und Hartnäckigkeit stellen die Jugendlichen viel auf die Beine wie z.B. einen Austausch mit Israel und einen Besuch in der Gedenkstätte Yad Vashem. Sie nehmen auch am Kinder- und Jugendparlament teil und entscheiden aktiv im Bezirk mit.

Das anliegende Neubauprojekt am alten Hellweg-Standort zeigt deutlich: Die Grundschule muss kommen. Jetzt schon gibt es zu wenig Plätze im Grundschulbereich, sagt Martina Zander-Rade. Eigentums- und Mietwohnungen sowie ein Haus für Geflüchtete entstehen dort, sodass viele Kinder hier in den nächsten Jahren zuziehen werden. „Eine vorausblickende Planung ist hier dringend nötig“, unterstreicht Bundestagsabgeordnete Renate Künast.

Personalmangel im Bezirk führt dazu, dass notwendige Veränderungen nicht kommen. Die Oberstufe ist bereits mehrfach beschlossen und immer noch nicht umgesetzt. „Das Behörden-Ping-Pong ist ein bekanntes Problem“, sagt Schulleiter Çatık.

Schüler*innen haben sich in dem Wissen hier beworben, dass es eine Oberstufe geben wird. Diese Oberstufe ist aber nun immer noch nicht umgesetzt. „Diese soziale Sicherheit müssen wir unseren Schüler*innen gewähren.“ sagt der Schulleiter. Für mehr Bildungsgerechtigkeit ist es essenziell. „Wir müssen das gemeinsam hinbekommen.“ sagt Herr Çatık.

 Vielen Dank für den spannenden Besuch, bei dem wir die Bundestagsabgeordnete Renate Künast und die Grüne schulpolitische Sprecherin im Bezirksparlament Martina Zander-Rade begleiten durften.

Eindrücke vom Besuch in der Johanna-Eck-Schule

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