Mit begrenzten Ressourcen viel auf die Straße bringen

von Saskia Ellenbeck

Bezirksstadträtin, Leiterin der Abteilung für Ordnung, Straßen, Grünflächen, Umwelt und Naturschutz

B‘90/GRÜNE Tempelhof-Schöneberg

Tempelhof-Schöneberg hat 400 km Straßenland, 38.000 Straßenbäume und 340.000 Menschen, die mobil sein wollen. Dazu passt eines nicht: die Ausstattung mit Personal im Bereich Verkehr. Nicht nur müssen alle Straßen instandgehalten werden, wir wollen auch eine ganze Menge neu und anders machen.

Nur 13 Mitarbeiter* innen stemmen aktuell Großprojekte wie die Lichtenrader Bahnhofstraße, die Erschließung neuer Quartiere wie die der Marienhöfe, schaffen sichere Querungen für den Fußverkehr oder planen Fahrradbügelstandorte. Das sind zwar zehn mehr als vor einem Jahr, aber viel zu wenig für das, was wir verändern wollen. Unsere einzige Chance: das umsetzen, was wenig Personal bindet und trotzdem effektiv ist.

50 neue Querungshilfen, 500 Fahrradbügel, 8km Radwege

Statt der bisherigen zwei bis drei Gehwegvorstreckungen pro Jahr realisieren wir nun für das gleiche Geld und den gleichen Personaleinsatz 50 neue markierte Querungshilfen, die mit Pollern oder Fahrradbügeln geschützt werden. Weiteres Beispiel für den Schnellbau sind die neuen Radfahrstreifen auf der Attilastraße, dem Mariendorfer Damm, der Hauptstraße, der Boelckestraße und der Grunewaldstraße, die wir noch in diesem Jahr im Bezirk umsetzen wollen. Hierbei wird mit Markierungen und Pollern gearbeitet. Der Sicherheitseffekt ist der gleiche, aber so konnten wir so viele Meter Radweg einrichten wie noch nie.

Besonders schnell ging es, weil wir das berühmte Berliner Pingpong aufgelöst haben: Planung und Anordnung lagen nun in einer Hand bei der Senatsverwaltung und die Umsetzung erfolgt durch uns oder durch die InfraVelo: ein absolutes Erfolgskonzept. Ein weiterer Vorteil in Tempelhof-Schöneberg ist eine äußerst engagierte Zivilgesellschaft. Seien es die Spielstraßen, die Sommerstraße in Schöneberg oder Berlins erste Schulstraße in Lichtenrade. Ohne das große Engagement von Menschen vor Ort wären all diese Maßnahmen unmöglich.

Bei all den Erfolgen mit diesen sogenannten „Quick-wins“ muss aber immer wieder daran erinnert werden: Wir brauchen dringend eine Verwaltungsmodernisierung, bessere Bezahlung und Digitalisierung. Denn ohne die Mobilitätswende auf der Agenda sähe unsere Bewerber*innenlage dünn aus. Aber mit jeder/m neuen Kolleg*in, den oder die wir gewinnen, können wir weitere Dinge umsetzen – für eine sichere Mobilität für alle 340.000 Einwohner*innen.

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