Für mehr lesbische* Sichtbarkeit

Berlin ist als Regenbogenhauptstadt Vorreiter*in in Sachen Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt – sowohl in der Bundesrepublik als auch in Europa. Der Berliner Senat setzt dabei seit über 25 Jahren mal mehr, mal weniger konsequent Politik für die Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) um. Auf landes- und auch bundesrechtlicher Ebene haben wir damit bereits vieles, wenngleich noch nicht alles, erreichen können. Mit dem Berliner Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie aus dem Jahr 2010 und der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“ konnten wir die Politik für die Belange von LSBTI in Berlin und Deutschland entschieden verbessern und neue Handlungsfelder eröffnen.

In dieser Legislaturperiode richtet sich unser Augenmerk insbesondere auf die „lesbische* Sichtbarkeit“. Dem Berliner Senat ist es ein Anliegen, die Sichtbarkeit von Lesben* und von lesbischem* Leben in Berlin zu stärken. Denn allzu oft werden Lesben* ‚mitgemeint‘, wenn von „Frauen”, von „LSBTI” oder auch von „queer” die Rede ist. ‚Mitgemeint‘ heißt aber nicht, dass man sie dabei auch vor Augen hat. Die Unsichtbarkeit von Lesben* ist kein Randthema innerhalb der LSBTI-Communitys, sondern geht uns alle an. Lesbische* Menschen haben Berlin positiv verändert und stellenweise bedeutende Spuren hinterlassen. Gleichzeitig wurde und wird ihre sexuelle Identität bewusst verschwiegen. Die hinreichende Würdigung ihres bereichernden Beitrages zur Stadtgeschichte und zu einer vielfältigen Stadtgesellschaft steht noch immer aus.

Als Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung starte ich jetzt damit, die lesbische* Sichtbarkeit zu erhöhen. Ein erster Schritt, dieses Ziel umzusetzen, ist der neue „Berliner Preis für lesbische* Sichtbarkeit”, der in diesem Jahr erstmalig und danach zweijährig vergeben wird. Mit dem Preis wollen wir sowohl in die Berliner Stadtgesellschaft hineinwirken als auch die Berliner LSBTI-Communities darin bestärken, lesbisches* Leben zu fördern, wertzuschätzen und sichtbar zu machen. Gerade in Zeiten, in denen emanzipatorische Politik schwieriger wird.

Damit uns dies gelingt, sind wir auf die Unterstützung der starken und vielfältigen LSBTI Communities angewiesen. Nur mit Ihnen können wir dazu beitragen, unsere Stadt für jede*n ein Stück inklusiver zu machen.

 

Dr. Dirk Behrendt

Senator für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung

 

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