GRÜN gegen Rechts!

Was unsere AG gegen Rechtsextremismus* der GRÜNEN in Tempelhof-Schöneberg alles erlebt hat, könnt ihr hier nachlesen.

Gespräch mit dem Berliner Register für rechtsextreme und diskriminierende Vorfälle

In einem Videocall am 02.10.2020, zu dem die AG Gegen Rechtsextremismus* und Sebastian Walter eingeladen hatten, stellte die neue Koordinatorin der Registerstelle Tempelhof-Schöneberg, Frau Dr. Carolina Tamayo Rojas, ihre Arbeit und die aktuellen Zahlen zu rechtsextremen und diskriminierenden Vorfällen in unserem Bezirk vor. 

Bis Ende September 2020 wurden mehr Vorfälle im Bezirk gemeldet als im gesamten Jahr 2019, bisher 32. Dabei handelt es sich schwerpunktmäßig um antisemitischen, antiasiatischen und antimuslimischen Rassismus, viele mit Coronabezug. Zudem haben Angriffe – verbale oder tätliche – auf politische Gegner aus dem Linkenspektrum zugenommen. Es muss von einem hohen Dunkelfeld ausgegangen werden.

Deshalb ist seitens der Registerstelle eine Kampagne geplant, um Menschen stärker für das Thema zu sensibilisieren und Vorfälle zu melden, damit wir „durch die Sichtbarmachung von Diskriminierung im Alltag Interesse und Sensibilisierung für die Problematik der Diskriminierung insbesondere in der eigenen Nachbarschaft verstärken können. Dies soll zu mehr Solidarität gegenüber jenen Menschen führen, die Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren.“

Meldemöglichkeit: https://berliner-register.de/sites/default/files/Meldebogen_register.pdf

Neben einer erhöhten Sensibilisierung in der Zivilgesellschaft ist es für uns notwendig, über die Schaffung bezirklicher Strukturen zu sprechen und gemeinsam Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus, gegen Rassismus und Antisemitismus sowie LGBTIQ-Feindlichkeit zu entwickeln. Am 16. November wollen wir das Thema „Hass im Netz“ aufgreifen und in einer (digitalen) Gesprächsrunde diskutieren.

Immer wieder? Immer noch?

Besuch der Ausstellung zur extremen Rechten und Gegenwehr in Berlin seit 1945

Rechtsextreme Aktionen, antisemitische Äußerungen, rassistische Mobilisierung, Reichsbürger vor dem Reichstag – die rechtsradikalen und antidemokratischen Tendenzen verstärken sich deutlich, rassistische und diskriminierende Äußerungen werden gesellschaftsfähiger. Diese Entwicklung besorgt uns sehr, tatsächlich waren die rechten Strömungen nach 1945 nie ganz verschwunden.

Besuch der Ausstellung von der AG Gegen Rechtsextremismus* am 28.09.2020

Eine Wanderausstellung, die auf Initiative der Grünen in der VHS Tempelhof-Schöneberg bis Ende September zu sehen war, hat die Kontinuität des Rechtsextremismus anhand ausgewählter Ereignisse sehr gut veranschaulicht. Die Ausstellung wurde vom antifaschistischen pressearchiv und bildungszentrum berlin e.V. (apabiz) und dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. zusammengestellt.

Plakat der AusstellungDie Ausstellung wurde in der Volkshochschule gut besucht und positiv aufgenommen. Die Leiter der Volkshochschule sind sehr an einer Fortführung der Themen „Sensibilisierung für und Umgang mit Rechtsextremismus“ interessiert und eine weitere Zusammenarbeit ist geplant.

Gegendemo gegen den Dritten Weg am 03.10.2020

Am 03.10.2020 haben Neonazis in Berlin-Lichtenberg zu einer Versammlung aufgerufen. Die Gegendemonstration, die bedeutend größer war, wurde auch von unserer AG gegen Rechts* begleitet.

Unsere AG bei der Demonstration am 03.10.2020

Mit dem Berliner Bündnis gegen Rechts, das die Gegendemonstration veranstaltet hatte, sind insgesamt 1500 bis 2000 Menschen gegen die Rechtsextremen auf die Straße gegangen. Es ist wichtig, immer wieder zu zeigen, dass die Rechten nicht ohne Widerspruch demonstrieren können, auch nicht am Rande von Berlin.

Einen ausführlicheren Bericht findet ihr hier.

* Unser Engagement gegen Rechtsextremismus schließt die Erkenntnis mit ein, dass Rassismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft nicht nur von Rechtsextremen ausgeht. Wir treten genauso gegen Antisemitismus und gegen Rassismen ein, die auch aus der Mitte der Gesellschaft kommen oder von Institutionen ausgehen. Wir sprechen von „Rassismen“ und benennen Antisemitismus extra, damit alle, die Opfer rassistischer, antisemitischer, rechtsextremer Beleidigungen/Übergriffe werden, gesehen werden und Solidarität erfahren.